Kürbis-Gnocchis frisch gemacht
Kürbis-Gnocchis, eine überaus leckere Köstlichkeit, mit brauner Butter und mit Abrieb einer Trüffelperle versehen. Die Trüffelperle ist ein Hartkäse, inklusiver einer ordentlichen Portion Trüffel. Echte Trüffel, ich wüsste gar nicht, wo ich die hier kriegen sollte, in heimischen Gefilden. Auf dem Markt bestimmt nicht. Eher wohl in ausgewählten Geschäften, die den Gastronomen vorbehalten sind? Ich weiß es nicht. Ist eigentlich auch egal, denn sie sind mir einfach zu teuer. Mit der Trüffelperle habe ich eine sehr gute Alternative gefunden. Erstanden hatte ich sie, als ich auf der Foodmesse Eat and Style war. Lang ist es her. Da waren wir noch frei und glücklich. Ohne Corona. Seither habe ich die begehrte Trüffelperle, quasi ein Arme-Leute-Trüffel-Ersatz, im weltweiten Netz erstanden.
Jetzt kommt ein bisschen Text.
Wieso sage ich "Arme Leute"? 1 kg Trüffel, der weiße, kostet bis zu 9.000 Euro. In Japan sogar bis zu 15.000 Euro. Gut, dass wir nicht in Japan leben. Umgerechnet auf 100 g bringt mich das aber auch nicht nach vorne. Der weiße Trüffel variiert sehr stark im Preis, je nach Vorkommen bzw. Ernte. Man rechnet so ca. 10 g Trüffel für Person, eine sog. normale Portion. Trüffel ist eine Würz-Zugabe und wird nur über's Essen drübergestreut. Wie viel 10 g auf dem Teller aussehen, weiß ich nicht. Es ist bestimmt viel, denn die Trüffelscheiben sind federleicht. Für 2 Personen Trüffel kommt man jedenfalls in etwa auf eine Summe in Höhe von 40,00 bis 60,00 Euro, je nach Sorte. In Italien kann man 100 g frischen Trüffel für 30 Euro erstehen. Ich nehme an, dass es sich dabei um Wintertrüffel handelt, der günstiger zu erwerben ist. Wobei auch dieser durchaus einen 1-kg-Preis von 2.000 Euro erreichen kann. 30 Euro jedenfalls für 100 g Trüffel finde ich nicht zu teuer. Würde ich sofort kaufen. Trüffel werden sogar gefälscht, dass muss man sich mal vorstellen. Äußerlich unterscheiden sie sich nicht von den echten Trüffeln, wie will man da wissen, ob man reinfällt? Diese falschen Trüffel sind schwächer im Duft, nehmen aber dafür den Duft aus der Umgebung sehr stark auf. Daher werden falsche Trüffel gerne unter die echten gemischt. Bei einem seriösen Händler würde ich das nicht erwarten. Aber so frei auf dem Markt würde ich dann wohl eher nicht zum Trüffel greifen.
Das war jetzt mein gefährliches Halbwissen zum Thema Trüffel. Was man so aufschnappt. Aber dennoch möchte ich dieses Wissen hier weitergeben, damit ihr auch nur so ein kleines ungefähres bisschen Ahnung davon habt. Denn mehr ist es nicht.
Aber bei Gnocchis habe ich den Dreh raus. Quasi. Beinahe, also fast. Diese kleinen Nocken, italienisch Gnocchi, sind eiförmige geformte Teigmassen, bestehend aus Kartoffeln, Mehl und Ei. Nicht nur bekannt in Italien sondern auch in angrenzenden Ländern und schon lange auch bei uns in deutschen Landen angekommen. Weil gerade noch Kürbiszeit war, habe ich den Kartoffeln einen Rest Kürbis hinzugefügt. Wie man sieht, sehen die Gnocchis bei mir nicht nach eiförmig geformten Teigmassen aus. Die sehen bei mir eckig aus. Ich habe sie aus einer Rolle abgestochen und die sind einfach so geworden. Die typischen Rillen haben sie auch nicht, weil ich zu faul war, die Rillen noch reinzudrücken. Daher sind das quasi-beinahe-fast-Gnocchis. Oder, nennen wir sie "Gnocchis Sylvia-Style". Zum (wirklich) tollen Rezept hier entlang:
Viel Text, aber ganz einfach. Ich hatte noch Reste Kürbis und Reste Kartoffeln. Aus diesen Resten habe ich die Gnoccis zubereitet. Daher stehen hier exakt die Angaben der Mengen, die ich noch zu Hause hatte.
Kürbis-Gnocchis Rezept
Zutaten:
- 275 g Hokkaido ohne Schale
- 275 g Kartoffeln, festkochend
- 100 g Wasser
- 400 Gramm Mehl
- 1 Ei
- Salz pi mal Daumen
Viele Schritte, aber wirklich ganz einfach:
- Kürbis & Kartoffel schälen und in kleine Stücke schneiden.
- In den Pott geben.
- Wasser und Salz dazu.
- 20 Min./100°/Stufe 1. Ohne Messbecher.
- Ohne Pott: Auf dem Herd kochen. Weichgekochten Kürbis dann zerstampfen.
- Dann das Mehl dazugeben.
- Auf das Mehl 1 Ei.
- 15 Sekunden Stufe 2. LL.
- 15 Sekunden Stufe 2 RL.
- Wiederholen 15 Sek. LL und 15 Sek. RL.
- Ohne Pott: Gut umrühren. Nicht zu stark, nicht zu viel, sonst wird's Kleister.
- Masse im Topf oder Kochtopf dann noch ein bisschen abkühlen lassen, so ca. 20 Minuten.
- Arbeitsplatte mit Mehl bestäuben.
- Kartoffel-Kürbis-Masse darauf verteilen.
- Den Teig mit Mehl bestäuben (nicht zu viel) und ein bisschen mit den Händen durchkneten. Der Teig ist minimal klebrig, klebt aber nicht an den Händen. Man kann sehr gut damit arbeiten.
- Aus dem Teig eine großzügige Portion entnehmen – Menge so nach Gefühl.
- Daraus auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche eine Rolle formen.
- Dementsprechend ist die Rolle ist dann sehr mehlig. Das muss so. Sonst kleben die Gnocchis auf der Arbeitsfläche. Das Mehl verschwindet beim Kochen.
- Von der geformten Rolle Gnocchi-Stücke abteilen. Das habe ich mit einem Teigschaber gemacht. Wenn man jetzt besonderen Ehrgeiz hat, kann man mit der Gabel Rillen eindrücken und den Gnocchis das typische Aussehen verpassen. Ich hatte keinen Ehrgeiz.
- Die Gnocchis sofort zubereiten:
- Wasser salzen, aufkochen und Gnocchis reingeben.
- Temperatur etwas runterschalten.
- Schwimmen sie oben, sind sie fertig.
Ich habe sie serviert mit Nussbutter und habe von der Trüffelperle etwas drüber gerieben. Sagte ich ja schon. Die Nussbutter kannte ich von zu Hause aus nur als "braune Butter". Aber sie schmeckt tatsächlich, wenn auch mit viel Phantasie, ein bisschen nussig.
Gekauft habe ich die Trüffelperle auf der Messe Eat and Style in Düsseldorf. Sagte ich auch schon 😏
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