Holländische Kartoffelpuffer
Meine Oma, die als junges Mädchen mit ihrem Vater nach Holland auswanderte, lebte sehr viele Jahre in Holland. Genauer gesagt in den Niederlanden, bevor es sie wieder nach Deutschland verschlug, sie meinen Opa kennenlernte, 3 Kinder bekam und viele Jahre später mich, als Enkelin. Sie bekam einen Job als Hausmädchen, wie so viele junge Mädchen damals. Sie lebte mit in dem Haushalt und erzählte mir später immer gerne von Meneer und Mevrouw. Sie hielt alles für sie in Ordnung, führte den Haushalt und kochte auch für sie. Aber Holländische Kartoffelpuffer hat sie uns nicht als Rezept mit nach Deutschland gebracht. Sie hat die Puffer für uns Kinder immer ganz "normal" zubereitet, mit Ei, Zwiebeln, Pfeffer und Salz. Bei der Herstellung der Mehlmasse, das ist der besagte kleine Unterschied, ist mir bei der Zubereitung ein Licht aufgegangen. Wenn diese Masse zu den geriebenen Kartoffeln kommt, haben die Puffer eine andere Konsistenz als die Reibeplätzchen, wie ich sie von meiner Oma oder von meiner Mutter kenne. Sie werden etwas fester. Im Grunde erinnern mich die Holländischen Kartoffelpuffer ein wenig an Pfannkuchen. Die Holländischen Kartoffelpuffer sind daher für meinen Begriff "Kartoffelpuffer-Pfannkuchen". Ich glaube, das Wort gibt es gar nicht; exclusiv nur für euch beim Mixgeschick 😁
Wie hat meine Oma immer zu mir gesagt: Kind, da kanns'te alt werden wie ‚ne Kuh, lernst immer noch dazu. Siehs’te Omi, die Reibeplätzchen, die mache ich deswegen zwar anders, als du es mir beigebracht hast. Aber ich bin sicher, sie würden dir schmecken und du würdest es mir gleichtun. Ich erinnere mich gerade an einen Tag, da hatte ich die geniale Idee, Reibeplätzchen im Backofen zuzubereiten. Ich rief dich an und erzählte dir davon. "Kind", sagtest du zu mir, "lass die Finger davon. Das wird nix". Aber ich wollte ja nicht hören!
Oh, lieve oma, ik wou dat je nog bij me was 💕
Meine Oma Elisabeth: Haarlem. 1928. Kastanienrotes Haar, blaue Augen und Sommersprossen. |
Holländische Reibeplätzchen
Zutaten:
- 1000 g Kartoffeln, festkochend
- 30 g Mehl
- 40 g Dosenmilch (ich hatte 7,5-er)
- 1 Zwiebel
- 2 Eier
- 1 ½ TL Salz ca.
- Pfeffer
- Öl zum Braten
Holländische Reibeplätzchen |
So geht’s:
- Kartoffeln schälen. Unter kaltem Wasser abwaschen. Halbieren.
- Größere Kartoffeln ggfs. dritteln, sodass die Kartoffeln alle in etwa die gleiche Größe haben.
- Kartoffeln reiben oder, ich: zerkleinern im Pott auf Stufe 4-5 (Sichtkontakt), bis ein schöner Brei entstanden ist. Nicht ZU sehr zerkleinern.
Geriebene / zerkleinerte Kartoffeln für Reibeplätzchen. - Feinmaschiges Abtropfsieb auf eine Schüssel setzen.
- Kartoffelmasse ins Sieb geben. Gut abtropfen lassen.
- Derweil Mehl, Dosenmilch und Eier in einer kleinen Schüssel verquirlen. Dafür verwende ich einen Stabmixer, damit es keine Klümpchen gibt.
- Zwiebel ganz klein und fein schneiden und untermengen. Wenn ihr im Pott zerkleinert, könnt ihr die Zwiebel direkt mit dabei tun.
- Das abgetropfte Wasser, das sich unter dem Sieb von den geriebenen Kartoffeln gebildet hat, abgießen.
- Geriebene Kartoffeln, die Stärke, die sich im Topf abgesetzt hat und den Dosenmilch-Mehlteig miteinander vermengen.
- Würzen mit Pfeffer und Salz.
- Öl in die Pfanne geben. Gut heiß werden lassen.
- Esslöffelweise den Kartoffelteig in die Pfanne geben.
Reibeplätzchen in der Pfanne braten. So groß habe ich sie geformt. - Von jeder Seite ca. 3 Minuten braten.
- Auf einem Zewa zwischenlagern, damit Fett abtropft.
Ihr erhaltet ca. 12 - 15 Reibeplätzchen, je nachdem, wie groß oder dick ihr sie formt.
Wie esst ihr Reibeplätzchen am liebsten? Mit Zucker bestreut, Apfelmus, Rübenkraut oder pur?
Reibeplätzchen mit Zucker, Rübenkraut oder Apfelmus |
Wir Kinder aßen damals gerne noch übrig gebliebene Reibeplätzchen vom Vortag, belegt auf einem Butterbrot. Ha! Übrig gebliebene Reibeplätzchen gibt's bei mir nicht mehr. Dennoch - Notiz an mich: Unbedingt mal wieder Bütterchen mit Reibeplätzchen essen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen