Chili-Hähnchen nach chinesischer Art

Chinesisches Szechuan Hähnchen

Sichuan-Küche, auch als Szechuan-Küche bezeichnet, ist eine besondere Art zu kochen, ein Kochstil der chinesischen Küche. Dieser Kochstil stammt aus der Provinz Sichuan. Aha; da der Begriff Sichuan mir zuvor nicht bekannt war, bleibe ich bei dem Begriff Szechuan. Was genau bedeutet Kochstil? Der Kochstil ist sehr arbeitsaufwendig, die optische Präsentation spielt eine große Rolle. Man muss sehr viel schnibbeln, möglichst schön schnibbeln, auch das noch, z.B. Paprika in Rauten schneiden. Nicht nur in Rauten, sondern gleichmäßige Rauten. Besonderes Merkmal der Küche ist die Verwendung von Knoblauch und Schärfe! Das kommt mir gerade recht. Ich liebe scharfes Essen. Natürlich soll mir die Schärfe nicht alles wegbrennen und zu Schnappatmung führen. So, wie es mir in Mexico oder auch einmal in Thailand passiert ist, als ich unbedarft auf dem Nachtmarkt in einem Restaurant mein Essen zusätzlich mit scharfer Soße würzte. Kommt davon, wenn man so vorlaut ist und kundtut, dass es nicht scharf genug sein kann. Das war mir eine Lehre! Ein Engländer half freundlicherweise weiter, während die anderen an meinem Tisch blass um die Nase wurden und hilflos zusahen. Mein Mann hatte die Flasche scharfe Soße auch schon in der Hand, die er dann schnell wegstellte. Der Engländer rief mir vom Nebentisch hektisch herüber: Sugar! Sugar! Sugar! Ich nahm einen EL Zucker (stand auf dem Tisch) und – sofort verschwand die Schärfe. Nicht vergessen, wenn ihr euch derart mit scharfer Soße den Mund verbrennt, sofort mit Zucker dagegen arbeiten. Natürlich kommt die Schärfe zurück, aber im ersten Moment ist dir geholfen, weil du wieder atmen kannst (die Schärfe kommt etwas gemindert zurück). Eine solche Schärfe kann einem wohl auch in der Szechuan-Küche begegnen, denn es wird gerne scharf gewürzt mit Chili. Ebenso mit Szechuanpfeffer. Der ist allerdings nicht scharf, sondern zeichnet sich durch eine sehr eigene besondere Würze aus. Mit Szechuan-Pfeffer habe ich mal ein Szechuan-Chili-Öl hergestellt, guck hier: Rezept Szechuan-Chili-Öl. Sehr interessant in der Szechuan-Küche finde ich die Verwendung von getrockneten Mandarinenschalen als Gewürz. Kommt auf meine To-Do-Liste: getrocknete Mandarinenschalen. Da ich über ein tolles Handwerksgerät in meiner Küche verfüge, liegt es nahe, dass ich Mandarinenschalen selber trocknen und zu Pulver verarbeiten werde.  Ein sehr bekanntes Gericht der Szechuan-Küche ist Huhn mit Erdnüssen und getrockneten Mandarinenschalen. Das wird meine nächste Aufgabe: Rezept recherchieren. Oder, wer kennt es? Dann informiert mich bitte! 

Bei meinen Rezept-Recherchen zum Szechuan-Chili-Hähnchen schaute ich bei einigen Blogs vorbei. In Anlehnung eines gefundenen Rezepts habe ich mein eigenes Rezept gebastelt. Die Fleischzutat in dem Gericht behagte mir nicht, ich mag keinen Speck. Lauch habe ich ebenfalls nicht verwendet, sondern Frühlingszwiebeln. Angesichts der momentanen Preise habe ich 2 rote Paprikaschoten im Sonderangebot gekauft, statt einer roten und einer grünen Paprikaschote. Sagt mal, sind die denn verrückt geworden, die Lebensmittelhändler? 1 rote, gelbe, grüne Paprikaschote 5,99 Euro? Nein, kein Kilopreis, sondern 500 g. Geht’s noch? Normalerweise bin ich nicht so, ich gehe ins Geschäft, kaufe ein und fertig. Aber da sich mein Einkommen als Rentnerin erheblich geschmälert hat – und ich on top Steuern zahlen darf, schönen Dank, achte ich mittlerweile sehr auf Preise. So wird gerne kurz vor Feierabend eingekauft oder ich rette Lebensmittel, die kurz vor MHD sind oder sogar am gleichen Tag ablaufen. Ich kaufe günstiger ein, die Lebensmittel werden nicht unnütz weggeschmissen. Win Win. Unabhängig vom Einkommen sollte man generell so verfahren. Anderes Thema, zum Rezept - endlich - hier entlang. Übrigens: Saulecker!


Chili-Hähnchen nach chinesischer Art

Szechuan-Chili-Hähnchen mit Reis

Rezept für 2-3 Personen

  • 250 g braune Champignons
  • 2 rote Paprikaschoten 
  • 1-2 milde Chilischoten (habe ich beim türkischen Lebensmittelhändler gekauft)
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 350 g Hähnchenbrust-Innenfilet
  • 1 EL chinesische Sojasauce
  • 3 EL Chili-Bohnenpaste (je nach gewünschter Schärfe, vorsichtig herantasten)
  • 2 TL brauner Zucker
  • Paprikapulver
  • Öl
  • ggfs. Salz (ich: ohne)

Reis, ca. 200 g (habe Basmati-Reis verwendet)

Chili-Hähnchen nach chinesischer Art - so geht’s:

  1. Pilze vierteln. Hähnchenfilet in mundgerechte Stücke schneiden. Frühlingszwiebeln kleinschneiden. Paprikaschoten und Chilischoten dito.
  2. Öl in der Pfanne maximal heiß werden lassen. Hähnchenstücke in die Pfanne geben, mit Paprikapulver bestäuben. Temperatur etwas ‚runterdrehen.
  3. Hähnchenstücke dann so lange braten, bis sie eine schöne Bräune haben. Probe machen, ob sie durch sind. Dann: Chilibohnenpaste einrühren, so dass alle Hähnchenstücke mit der roten Chilibohnen-Paste bedeckt sind. Aus der Pfanne nehmen, zur Seite stellen.
  4. In derselben Pfanne nun das Gemüse braten. Die Paprikaschoten sollten möglichst bissfest bleiben.
  5. Champignons ziehen Flüssigkeit. Wenn die Paprikaschoten kurz vor bissfest sind, den Deckel von der Pfanne nehmen und Flüssigkeit verdampfen lassen. So viel, bis ihr die gewünschte Menge Soße habt.
  6. Dann kommt der braune Zucker hinzu, chinesische Sojasoße und Hähnchenstücke.
  7. Alles gut miteinander vermengen. Abschmecken. Fertig.
  8. Salz habe ich für das Gericht nicht verwendet. Durch die Sojasoße fand ich es salzig genug. Mein Mann fragte: hast du Salz vergessen 😂 Auch beim Salz gilt: tastet euch 'ran. 
  9. Wer mag, kann die Soße mit Speisestärke abbinden. Mein Tipp: pur lassen.

Mit Reis servieren.





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