Vanilleschoten, auch eines von den Dingen, die man in der Küche immer parat haben sollte. Wie oft steht man da und guckt dumm aus der Wäsche, wenn es im Rezept heißt: das Mark einer Vanilleschote auskratzen. Ich kratzte mich dann allenfalls am Kopf, denn: Vanilleschoten? Habe ich nicht. Ging es eigentlich nur mir so? Falls nicht, ist das Thema jetzt für euch vorbei. Ein für allemal. Denn aus Vanilleschoten lässt sich eine Paste herstellen, die ewig haltbar ist. Günstiger in der Herstellung, als gekaufte Vanille-Paste. Und wie immer dieses schöne Gefühl, DAS habe ich selbstgemacht.
Herrscher und Herrscherinnen der Pötte, ihr habt es gut. Alle anderen müssen es mit ihrer leistungsstarken Küchenmaschine ausprobieren (Vanilleschoten und Zucker pulverisieren) und die Geschichte ggfs. auf dem Herd köcheln. Ist keine große Sache. Mit dem Pott ist's nur bequemer. Weil er rührt, während ich derweil aus dem Fenster gucke und beobachte, wie ein Blatt vom Baum fällt.
Vanillepaste Zutaten:
- 200 g Zucker
- 100 g Wasser
- 1 Teelöffelspitze Zitronensäure
- 10 g Läuterzucker
- 10 Vanilleschoten in Stücken (1 Vanilleschote wog 4 g)
Zitronensäure (Ascorbinsäure) und Läuterzucker sollen die Kristallisation verhindern. Meine Erfahrung: Stimmt! Ascorbinsäure gibt's in jeder Drogerie. Läuterzucker natürlich selbstgemacht. Der Läuterzucker/Invertzucker enthält auch ein bisschen Zitronensäure.
So geht's:
Zucker und Vanilleschoten (in kleinen Stücken) pulverisieren auf Stufe 10. Zeit nach Gefühl.
- Restliche Zutaten in den Pott geben und dann:
- 10 Min./70 Grad/Stufe 1/1,5.
- Danach ein paar Mal auf hoher Stufe aufmixen und zwischendurch mit dem Spatel runterschieben.
So sieht die geniale Vanille-Paste dann aus. Ich will mich nicht selber loben (sonst tut es ja keiner), aber diese Paste ist ein Träumchen! Durch den hohen Zuckergehalt hält sich sich ewig und 3 Tage. Insgesamt ergab das Rezept 348 g.
Die Preise für Vanilleschoten sind, aufgrund schlechter Ernteerträge, mittlerweile explodiert. Ich habe in meiner Bestell-Historie beim Händler meines Vertrauens nachgeschaut. Für 50 g bezahlte ich seinerzeit 11 Euro. Das war 2013. Für qualitativ hochwertige 10 Vanilleschoten bezahlt man heutzutage gut und gerne 35 Euro. Kürzlich bezahlte ich nur 12,99 Euro für 40 g. Bei dem Preis bekam ich Schnappatmung und habe mir die Schoten sofort bestellt. Es waren Schoten, die speziell für die Herstellung von Extrakt vorgesehen waren. Genau das, was ich brauchte. Will aber heißen, es waren Schoten der Güteklasse B, mit einem geringeren Feuchtigkeitsgehalt. Beim auspacken der Schoten war ich hocherfreut. Ich dachte schon, ich bekäme ein vertrocknetes knorriges Etwas, welches entfernt an eine Vanilleschote erinnert. Nein, sie sahen sehr "saftig" aus. So, wie alle Vanilleschoten, die ich mir bis dahin gekauft hatte. Optisch kein Unterschied. Ich war begeistert. Da der Kauf erst einmal ein Test sein sollte, wollte ich direkt nachbestellen. Satz mit X, war wohl nix. Das Produkt ist derzeit nicht mehr verfügbar.
Lasst mich noch sagen: Ich bin kein Freund von Billigprodukten. Günstig bezahlt man immer teurer und wo man nichts Gutes reintut beim Kochen resp. Backen, da kommt auch nichts Gutes bei raus. Aber diese Vanilleschoten? Sensationell. Da war ich diesmal tatsächlich zu geizig, ich sage es ehrlich, mal eben 35 Euro für die Herstellung der Paste auszugeben. Das faule Mädchen ging dann auch noch mit mir durch. Wie damals in der Schule, beim Handarbeitsunterricht. Langes Fädchen, faules Mädchen.
Guck, dass ist das tolle Produkt:
Unbezahlte Werbung. Empfehlung von Hausfrau zu Hausfrau. Von Köchin zu Köchin und Koch. Empfehlung von mir zu dir.
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