Linsensuppe ohne Einweichen

Deftige Hausmannskost Linsensuppe
 
Linsensuppe ohne Einweichen, wenn das meine Oma wüsste. Dabei rede ich von einer Oma geboren 1904, verstorben 1991. Zu ihrer Zeit des Kochens und Familie satt kriegen, war es Usus, die Linsen vorher einzuweichen; so habe ich es von ihr und meiner Mutter gelernt. Als ich dann irgendwann, im Zeitalter der fortschrittlichen Technik und Kochtöpfe, auf das Rezept der Linsensuppe stieß "mit ohne Einweichen", dachte ich: die sind ja wohl verrückt geworden. Die Linsensuppe weckt gerade beim Schreiben wieder viel Kindheitserinnerung. Was war es doch immer herrlich, bei Omi. Und wenn sie erst ihre leckere Suppe auf den Tisch brachte. Es schallte über den Hof: Kinder! Essen! Linsensuppe! Sie hatte das Wort Linsensuppe kaum ausgerufen, da standen wir schon auf der Matte. Freiwillig! Sonst waren wir Weltmeister im "Habe ich nicht gehört"; "Habe ich nicht gewusst, dass es um 12.00 Uhr Mittagessen gibt"; "Meine Uhr ist stehengeblieben, sonst wäre ich pünktlich zum Essen dagewesen"; "Ich habe mich verirrt und wusste nicht mehr, wo ich wohne". Derartige Ausreden waren manchmal angbracht, z.B. wenn es bei ihr Fitzebohnen gab oder Saure Nierchen. Da sah sie uns nur in einer Staubwolke von hinten. Hier für euch das Rezept einer Linsensuppe, gekocht mit den simpelsten, leckersten Zutaten und der Prise Liebe vonne Omma 😁 

Linsensuppe ohne Einweichen

Nachfolgend alles ca.-Angaben, ihr könnt anpassen. Die Grundzutaten der Suppe sind klar. Eure Kartoffeln z.B. oder eure Linsen brauchen vielleicht etwas länger oder kürzer, als hier im Rezept angegeben. Vielleicht nehmt ihr auch mehr oder weniger Wasser, je nachdem, wie groß euer Topf ist. 

Also, ihr braucht: 
  • 400 g Teller-Linsen
  • 125 g magere Schinkenwürfel
  • Kleine Stange Porree, ca. 150 g 
  • 200 g Möhren in Stücken
  • 350 g Kartoffeln, festkochend, schälen und in Stücke schneiden
  • 1 Zwiebel
  • 100 g Knollensellerie, schälen und in 2-3 große Stücke schneiden. So kann man den Knollensellerie später wieder gut aus der Suppe fischen. 
  • 1300 g heißes Wasser
  • 4 Würfel Fleischbrühe oder Körnerbrühe, 3-4 TL
  • optional Mettwurst, Bockwürstchen oder sonstige Fleischeinlage
Wer die Suppe vegetarisch kochen möchte, weiß was zu tun ist. 

So geht’s:
  1. Zwiebel und Speck im Suppentopf anschmoren. Ich hatte einen 3-Liter-Topf.
  2. Zerkleinertes Gemüse dazugeben: Porree, Sellerie, Möhren und eine Handvoll Kartoffelstücke. 
  3. Linsen, Wasser und Brühwürfel dazu. Mit geschlossenem Deckel leicht sprudelnd kochen. 
  4. Ca. 20 Minuten. Dann die restlichen Kartoffeln dazugeben und so lange kochen, bis die Kartoffeln durch sind und die Linsen weich. 
Dann prüfen: wie dick möchtet ihr die Suppe. Lieber „suppiger“, dann noch Brühe dazugeben oder doch lieber ‚ne dicke Suppe? Das müsst ihr zum Schluss anpassen und dementsprechend auch nachwürzen. Wenn die Suppe abkühlt, wird sie nachziehen und dicker werden. Das legt sich, wenn ihr die Suppe später wieder aufwärmt. 

Mein Rat: auf kleinerer Stufe aufwärmen, damit sie euch nicht anbrennt. Habt Geduld, also nicht volle Pulle Hitze, damit sie schneller heiß wird. 

Kurz bevor die Suppe fertig ist, gebt ihr Mettwürstchen oder Bockwürstchen hinzu und lasst sie in der Suppe heiß werden. Früher "zu Hause" gab sich jeder einen Schuss Essig in die Suppe. Mag ich heute auch noch sehr gerne. Noch lieber jedoch ein Schüssken Maggi. 

Für TM-Fans: es gibt auch ein Cokidoo-Rezept Linsensuppe. Da werden die Linsen aber vorher eingeweicht. 

Wenn man Glück hat, noch einen alten Suppenteller von Oma zu besitzen, dann schmeckt es nochmal so gut (das Foto ist schon etwas älter und fiel mir beim Sortieren der Foodfotos in die Hände).

Omas beste Linsensuppe, gute alte Hausmannskost


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