Falscher Hase Hackbraten
Falscher Hase, da hatte ich mal wieder Lust drauf. Schon ewig nicht mehr gemacht, also dann! Gesehen hatte ich das Rezept in meiner TM Community. Dort hole ich mir gerne Inspirationen. Viel Inspirationen braucht's bei mir nicht, wenn ich Hunger habe. Und ich hatte verdammt Hunger und der Hackbraten lachte mich so an. Oder lachte er mich etwa aus, der fiese Hase? Bei der Gelegenheit habe ich ein bisschen gegoogelt weil mir einfiel, ich weiß gar nicht, warum der Falsche Hase Falscher Hase heißt? Mit Hasen hat der Hackbraten doch weiß Gott nichts zu tun, noch nicht einmal von der Form her. Ich sag nur so viel, weil ich euch nicht verschrecken will: Nachkriegszeit, der beliebte sonntägliche Hasenbraten blieb aus, mangels Hasen. Seinerzeit war Hasenbraten sehr beliebt und so alltäglich, wie heutzutage Schweinebraten oder Rinderbraten. Da der Hase nach dem Zweiten Weltkrieg vom Aussterben bedroht war, wurde der Hase unter Artenschutz gestellt. Schockschwerenot! Die gemeine Hausfrau war entsetzt. Rindfleisch und auch Schweinefleisch war seinerzeit kaum bezahlbar. Ein Ersatz musste her. Um welchen Ersatz es sich handelt, da mag ich eigentlich gar nicht drüber reden. Ich sage nur ein Wort: Miau. Daher jedenfalls der Name: Falscher Hase. Der Name hat sich bis heute gehalten. Irgendwann kam Gott sei Dank jemand auf die Idee des Hackbratens und nannte ihn weiterhin Falscher Hase.
Auf dem Foto ist das gekochte Ei nicht zu sehen, hat sich versteckt unter der Soßendecke. Hat nichts genutzt, ich hab alles aufgegessen. Rezept:
Falscher Hase
Hackbraten mit gekochtem Ei
Lasst euch von dem vielen Text nicht abschrecken! Es ist wirklich ein einfaches Rezept. Ich schreibe oft sehr detailliert, weil es ja auch Kochanfänger gibt. Mein grundsätzlicher Rat an Kochanfänger: zuerst das Rezept vollständig lesen und sich gedanklich das Ganze schon mal vorstellen. Dann alles an Utensilien und Lebensmitteln bereitstellen, nennt sich Mise en Place. Wir im Ruhrgebiet sagen locker flockig das, was meine Oma und meine Mutter mir beigebracht haben: stell schon mal alles hin.
Die Menge ergibt 7 dicke Scheiben. Wir essen davon immer 2 Tage.
Das Rezept habe ich schon ewig und es ist kein TM-Rezept. Wer lieber mit dem Cookidoo arbeitet, der kann dieses Rezept nehmen: Hackbraten. Mit den Gewürzen könnt ihr spielen.
Wichtig: nehmt eine etwas größere Backform/Auflaufform, damit neben dem Hackbraten noch Platz ist für das lecker Sößchen!
Ihr braucht:
- 2 -3 Scheiben Toastbrot
- 800 g gemischtes Hackfleisch
- 1 rohes Ei
- 2 – 3 gekochte Eier
- 1 geh. TL Senf
- Ein paar Umdrehungen Pfeffer aus der Mühle
- 1 geh. EL Paprikapulver, mild
- Salz, pi mal Daumen
Soßenzutaten für den Falschen Hasen
- 2 geh. EL Tomatenmark (ca.)
- 200 ml Sahne
- 600 ml Brühe (ich: Delikatesskörnerbrühe, selbstgemachte Suppenbrühpaste war aus)
- Rotwein, trocken, pi mal Daumen
Zubereitung
- Toastbrot in Wasser einweichen. Fest ausdrücken.
- Mit Hackfleisch, 1 Ei (roh), Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Senf vermengen.
- Abschmecken. Ich schmecke die rohe Masse nicht ab, sondern brate zum Test stattdessen ein kleines Hackbällchen.
- Mit angefeuchteten Händen die Masse zur Hälfte länglich in eine Kastenform legen. Ich forme die Masse wie einen Laib Brot.
- Gekochte Eier hineindrücken.
- Restliche Hackfleischmasse drüber geben und alles zusammendrücken. Dadurch, dass der Braten wie ein Laib Brot geformt wurde, ist um den Hackbraten herum genug Platz für die Soße. Jedenfalls in meiner Form. Achtet bitte darauf, dass eure Form groß genug ist.
- Backofen vorheizen. 200 Grad. Heißluft.
- Wenn der Backofen die Temperatur erreicht hat, kommt der Braten in die Röhre ;-)
- Die Hälfte der Brühe um den Hackbraten herum verteilen.
- Nach einer Weile mal nach dem Braten schauen, die Brühe verdunstet recht schnell.
- Das soll auch so sein. Wenn kaum noch Brühe vorhanden ist, den Rest der Brühe dazuschütten.
- Insgesamt ca. 40/50 Minuten braten.
- Und wieder zwischendurch nach der Brühe schauen. Sie soll beim letzten Mal nicht komplett verdunsten. Die Soße soll nicht nur aus Sahne bestehen, also sollte noch genug Brühe vorhanden sein.
- Sahne mit Tomatenmark vermengen und um den Hackbraten herum verteilen. Die Zutaten für die Soße sind nur eine Richtlinie, ihr könnt mehr oder weniger nehmen.
- Rotwein ebenfalls. Den schüttet ihr dazu pi mal Daumen.
- Man könnte für diesen Vorgang den Hackbraten auch aus der Form nehmen, mache ich aber nie. Ich mache das lieber umständlich.
- Nach der Zugabe von Sahne und Rotwein mit einem Kochlöffel ringsherum rührend verteilen und ein bisschen einköcheln lassen.
Beobachten! Das einköcheln geht recht schnell. Hackbraten in Scheiben schneiden. Auf dem Teller mit Soße übergießen. Dazu Kartoffelbrei und Gemüse nach Gusto. Ich mache nie Gemüse dazu. Nur Kartoffelpüree, hergestellt aus mehlig kochenden Kartoffeln.
Kartoffelpüree Anleitung:
- Kartoffeln kochen. Wichtig: mehligkochend.
- Wasser abschütten.
- Ein ordentliches Stück gute Butter zu den Kartoffeln geben und heiße Milch. Heiße Milch erst einmal nicht zu viel.
- Die Kartoffeln dann stampfen. Ihr merkt, wenn ihr noch Milch braucht. Lieber weniger Milch nehmen, bevor das Püree zu flüssig wird. Dann ärgert ihr euch schwarz.
- Wenn die Kartoffeln schön zerstampft sind, nehme ich einen Schneebesen und rühre das Püree cremig. Nicht zu stark und zu lange rühren, sonst habt ihr Kleister. Und nehmt auch keinen Stabmixer. Hier ist Muskelkraft (aber nicht viel) und Gefühl gefragt.
- Zum Schluss gebe ich noch geriebene Muskatnuss dazu. Muskatnuss? Mag ich nicht? Dann lasst es weg.
Kartoffelpüree herstellen funktioniert natürlich im Pott ganz gut. Ich mache mein Püree lieber händisch.
Hier ein Rezept aus der schönen Rezeptwelt. Kartoffelpüree.
Ich habe das Pü auch schon mal nach diesem Rezept gemacht und es hat gut geklappt. Aber, wie gesagt, ich finde die herkömmliche Zubereitungsart besser. Mit dem Schneebesen sanft das Püree herstellen, so schön samtig und fluffig, wie Wattewolken, so schön habe ich das mit dem Pott noch nicht hinbekommen.
Wer die Rezeptwelt noch nicht kennt: dort findet ihr tausende von kostenlosen TM-Rezepten. Mega!
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