Dienstag, 31. Mai 2022

Hähnchenbrust mit authentischer Satay Soße

 Sate Babe mit Hähnchenfleisch

Sate Babi habe ich beim "China-Mann" immer gerne gegessen. Das fiel mir die Tage wieder ein. Das zarte Fleisch der Spieße mit der köstlichen Erdnuss-Soße; die plötzliche Erinnerung daran ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Erdnuss-Soße! Yummy! Yummy, so sagt man es zumindest heutzutage. Bei uns hieß das damals einfach nur: lecker! Zum Dessert gab es eine gebackene Banane. Wir fühlten uns wie die Könige, wenn wir beim "China-Mann" (liebevoll gemeint) mal essen gehen konnten.

Kein Wunder, reichte das Geld für uns Ruhrpott-Kinder damals nur für die Pommesbude. Weil - Taschengeld gab's nicht, also mussten wir schnorren. Natürlich von Oma (dankjewell, lieve oma). Dann gab es immer unsere geliebten Pommes mit Frikadelle, was sich Currydelle nannte. Ganz großes Kino, diese Pommes mit Frikadellen. Sie schmeckten am besten "Bei Oskar" und bei "Mannsfeld". Wobei wir bei "Mannsfeld" nur aßen, wenn es um Pommes und Soße ging. Hatten wir einen Jeeper auf Frikadellen, so zog es uns in den nebenstehenden Imbisswagen, zu Oskar. Die beiden standen nämlich direkt beieinander. Konkurrenzdenken gab es nicht und deswegen hatten wir kurze Wege. Was würde ich darum geben, diese Pommes mit Frikadelle noch einmal essen zu können. So geil! Und das lag nicht daran, dass wir mal wieder spät aus der Disko kamen und uns eigentlich alles schmeckte, weil wir breit waren. 

Die Soße damals, beim "Chinamann", die war jedenfalls auch ganz großes Kino. Kannte ich in meinen jungen Jahren schließlich nur die Soßen zu deftigen Gerichten von Oma und Mama, so war die Erdnuss-Soße für mich sehr abenteuerlich. Also genau das richtige für mich. In den folgenden 5 Jahrzehnten bin ich nicht einmal auf die Idee gekommen, die Erdnuss-Soße nachzubasteln. Einige Gerichte mit Erdnuss-Soßen, ja, aber nicht diese. Vorbei, ich hab's getan. Sie schmeckt genauso, wie ich sie in Erinnerung habe. Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich über diese tolle Soße bin. Kochtechnisch keine Kunst, aber muss ja auch nicht. Geschmack ist alles, was zählt. Und der ist voll getroffen.  

Die Sate Babi Spieße, die ich damals so gerne aß, habe ich umfunktioniert und statt Schweinefleisch Hähnchenfleisch genommen. Außerdem, wie man sieht, habe ich keine Spieße zubereitet, sondern die Hähnchenbrust am Stück gelassen und schräg aufgeschnitten. Jahaaaaa, Sylvia, olle Labertasche! Wann kommt endlich das Rezept? Hier: 

Erdnuss-Soße - Satay-Soße 

Für ganz knapp 400 ml folgende Zutaten in den Pott geben und vermengen:
  • 1 gehäufter EL Erdnuss-Creme 
  • 1 TL Sambal Olek (ich habe für die Erdnuss-Soße getrocknetes Chili-Schoten-Pulver verwendet, da ich kein Sambal Olek zur Hand hatte. Chili-Schoten hatte ich selbst getrocknet und sie im Pott zu grobem Pulver verarbeitet).  
  • 2 TL Thai-Curry (oder euer Lieblingscurry)
  • 125 g Kokoscream (Bio-Qualität aus dem Reformhaus)
  • 250 ml fettarme Milch
  • 2 TL Sojasoße
  • 1 TL Sesam-Öl
  • 2 Prisen Salz
  • Zeit und Stufe: ein paar Sekunden. Stufe nach Gefühl.
  • Kurz aufkochen. 5 Minuten/90 Grad/Stufe 2,5-3.
  • Abschmecken. 
  • Sofort servierfertig.  
Zur Soße gab es 4 Portionen Basmati-Reis mit 600 g Hähnchenbrust. Hähnchenbrust gebraten, klassisch gewürzt, mit Panko paniert.

Die Satay-Soße hält sich gekühlt ein paar Tage. Ich würde sagen, 1 Woche im Kühlschrank schadet nicht. Angabe ohne Gewähr. 

Und dass ihr die Soße ganz herkömmlich auf dem Herd kochen könnt, das habt ihr erkannt. Woll?

Hähnchenbrust mit Erdnuss-Soße