Langos

 

Langos. Sehr beliebt z.B. in Polen, Ungarn oder Österreich. Jetzt auch beliebt beim Mixgeschick. Die sind ja vielleicht lecker! Es handelt sich bei Langos um Hefeteig, der in Fett ausgebacken wird. Hierzulande, im südöstlichen Ruhrgebiet, stehen die nicht unbedingt auf jeder Speisekarte. Allenfalls habe ich sie hier mal an einer Bude gesehen, auf dem Weihnachtsmarkt. Sprach nicht an und ich ging achtlos daran vorbei. Aber die Leute, die ich Langos essen sah, verdrehten die Augen beim Essen vor Glücksseligkeit. Aha, den Ausdruck kenne ich. So wie bei mir, wenn ich einen Löffel Nutella aus dem Glas schnabuliere und dabei ein Glas Milch trinke. Das war meine liebste Süßigkeit in meiner Kindheit, die es bis in mein Erwachsenenleben geschafft hat. Und gezuckerte Kondensmilch, die auch. 

Da ich einen meiner „Ich-brauche-jetzt-etwas-kalorienreiches-fettiges“-Momente hatte, Ladys – ihr kennt das - blätterte ich in meiner Rezeptsammlung und fand ein Langosrezept. Das sollte es also heute sein. Etwas Fettiges mit fettiger Auflage. Am besten noch mit Sahne gekrönt und ein Stück gute Butter drauf. Das war der Zeitpunkt, wo die Phantasie mit mir durchging. 

Für die Zubereitung hatte ich nun das Rezept vor Augen. Aber wie isst man die Dinger? Mit der Hand? Mit Messer und Gabel? Müssen die vorher abkühlen, bevor der Belag draufkommt? Das erschien mit logisch, sonst fließt doch alles weg. Aber wenn die Auflage schön zerlaufen sollte auf den Langos, dann lieber nicht abkühlen. Oder soll die gar nicht zerlaufen? Okay, dann erst mal warten, bis sie fertig sind und dann entscheide ich mich. Es gibt dieses in Fett gebackene Hefeteiggebäck in den verschiedensten Variationen. Nicht nur deftig, sondern auch süß. Mit Puderzucker bestreuen und/oder die Kuhle, die sich beim Backen im besten Fall gebildet hat, mit etwas Süßem füllen. Oder, als weitere deftige Variante, mit Knoblauchcreme bestreichen und futtern. Ähm, ich meine natürlich: Genießen! Ich entschied mich nach Fertigstellung, aus gegebenem Gelüste, für heiß und fettig und zerlaufenen Belag. Diese bestand aus:

• 200 g Creme Fraiche. 
• Bisschen Olivenöl. Nur so’n kleines Schüssken. 
• Eine ordentliche Prise Cumeo-Pfeffer (Pfeffer mit Grapefruit-Note). Ihr nehmt einfach euren Lieblingspfeffer. Aber grob sollte er sein. Daher möglichst aus der Pfeffermühle.
• 125 g magere Schinkenwürfel kross anbraten und ebenfalls untermengen.
• Fertig ist der köstliche Belag, der später auf den Langos nur so wegfließt. 

Den Belag habe ich mir selber erdacht. Tipp: Ich fand den Belag allerdings ein bisschen wenig. Daher empfehle ich euch die doppelte Menge. Und jetzt das Rezept der Langos:

Langos - Rezept

• 400 Gramm Mehl
• 300 Gramm Milch
• 1 TL Zucker
• 50 g Margarine
• 1 Tütchen Trockenhefe
• 1 gestr. TL Salz
• 1 Ei
• Geriebenen Käse zum Bestreuen

So geht’s:

1. Milch, Zucker und Hefe in den Pott geben. 
2. Stufe 2. 2 Minuten. 37 Grad. 
3. Ohne Pott: Milch erwärmen Zucker + Hefe hinzufügen. Wenn Hefe aufgelöst:
4. Restliche Zutaten (außer Margarine ! ! ! !) in den Pott (oder in jedwede andere Küchenmaschine) geben.
5. Knetstufe bzw. kneten – so lange, bis sich ein Kloß im Pott gebildet hat. Beobachten!
6. Dann die Margarine hinzugeben und ab diesem Zeitpunkt mit Sichtkontakt ca. 5 Minuten weiterkneten. So lange, bis ein schöner softer Teig entstanden ist. Umfüllen in eine Schüssel.
7. Abgedeckt 1 Stunde gehen lassen. Ich: Im Backofen bei eingeschaltetem Licht.  
8. Teig in gleichgroße Stücke aufteilen.
9. Nur mit den Händen bearbeiten, nicht ausrollen. Ihr müsst die Stücke  auseinanderziehen und in Form bringen. In der der Mitte sollte möglichst eine kleine Kuhle sein. Das habe ich nicht so richtig hinbekommen, aber Übung macht den Meister. 
10. Ich habe 4 Stücke geformt. Ich fand sie ein bisschen zu dick. 
11. Öl in eine Pfanne geben. So viel, dass die Langos drin schwimmen können.
12. Goldbraun ausbacken.
13. Mit Creme bestreichen und Käse drüberstreuen. 
    
    
    
    

Wir haben gefuttert, wie die Weltmeister. Mein Mann auch, obwohl er erst gar keine Lust hatte auf heiß und fettig. Manche Menschen muss man einfach zu ihrem Glück zwingen.