Amarenakirschen nach altem Familienrezept

Frische saftige Kirschen, perfekt für die Herstellung von Amaarenakirschen
Ich revidiere!

Mehrere Wochen habe ich die Gläser Kirschen gehegt und gepflegt. Zweimal täglich liebevoll geschüttelt, sie standen an einem geeigneten Platz und ich habe ihnen jeden Tag gut zugeredet. Hat nichts genutzt. Nun könnte ich das Rezept hier einfach entfernen, unschuldig mit den Schultern zucken und mich doof stellen, wenn mir jemand sagt, dass bei ihm/ihr das Rezept nicht funktioniert hat. Dann schauen meine großen blauen Augen und ich sage: Komisch, bei mir war alles super. Nee, so etwas macht man nicht. 

Man muss sagen, wenn etwas nicht funktioniert. Und dieses Rezept funktionierte ganz und gar nicht! Die Kirschen schmeckten klebrig süß, sonst war da geschmacklich nichts. Die Konsistenz vom Sirup entsprach auch nicht meiner Vorstellung. Der Inhalt der Gläser bestand nur aus sehr flüssigem leicht bitter schmeckendem Saft. Die Gläser zischten, als ich sie öffnete. Gekippt sind die Kirschen nicht, ihr Geschmack war nicht "falsch", sie waren nicht schlecht geworden. Aber etwas stimmte nicht. Wie ich die Kirschen nun weiter verarbeite, ob überhaupt, weiß ich noch nicht. Die Tendenz geht zu: Nicht essen! Nein, nein, nein! Man muss sich weiß Gott nicht quälen. Schade um die wunderbaren Kirschen. 

Wenn ihr es trotzdem versuchen wollt und womöglich zu einem anderen Ergebnis kommt, würde mich freuen. Aber bis dahin sage ich: Finger weg von diesem Rezept.  
Amarena-Kirschen nach altem italienischen Familienrezept, bestehend aus nur 2 Zutaten. Ohne Schnicki-Schnacki, will heißen: ohne Geschmacksverstärker, keine zusätzlichen Aromen, keine sonstigen Zusätze. Völlig naturalménte.

Ihr braucht: Kirschen und Zucker. Mehr nicht? Mehr nicht! . 

Warum altes italienisches Familienrezept? Ein richtiges Rezept in dem Sinne ist es  nicht. Es ist nur eine besondere Vorgehensweise. Daher sind es für mich eher Amarenakirschen nach alter Familientradition. So macht die italienische Mama in Roma ihre Amarenakirschen. Deren Mama und Großmutter haben sie auch schon so hergestellt. Das finde ich schön. Das wollte die "deutsche Mama" im Ruhrgebiet auch ausprobieren.  

So werden sie gemacht: Amarenakirschen nach alter Familientradition



Da ich keinen Entsteiner habe, wurde der Edelstahlstrohhalm zweckentfremdet. Das ist zwar eine Frickelei, funktioniert alles in allem aber sehr gut.

Zuerst habe ich die Kirsche angestochen. 

Den Strohhalm durchdrücken bis zum Kern. Dann auf eine Flasche setzen und vollständig durchdrücken. ODER: Kirsche umdrehen und noch einmal bis zum Kern durchpieksen. Kirsche in die Hand nehmen und vollständig durchdrücken. Das war für mich die bessere Lösung. 

In jedes Schraubglas kommen zuerst ein paar Kirschsteine. Ich: 15 Stck.

  • Glas auf die Waage stellen.
  • Kirschen rein.
  • Tara-Taste.
  • Gleiches Gewicht an Zucker dazu.
  • Tara-Taste.
  • Wieder Kirschen usw.
  • Abschließen mit Zucker. 
Amarenakirschen - bereit für 6-Wochen Ziehzeit. 
  • Gläser zuschrauben.
  • An einem hellen Ort 6 Wochen stehen lassen. 
  • Täglich sanft schütteln.
Nach und nach löst sich der Zucker auf. Es entsteht der Amarenasirup. Das Aroma entsteht durch die Kirschkerne. 
 
6 Wochen! Was für eine Herausforderung für mich. Ich, Mrs. Ungeduld persönlich. Aber ich bin so neugierig darauf, dass ich das unbedingt ausprobieren wollte. So wird man sanft zur Geduld gezwungen.

Nach einer Weile Ziehzeit. Ein bisschen müssen sie noch.

Noch sind die 6 Wochen nicht um. Ich werde berichten!

Wichtig

  1. Tara-Taste. Aber vielleicht bin ich ja nur so dusselig und vergesse sie zwischendurch. Dann heißt es: rechnen.
  2. Bitte nicht an eure Linie denken und weniger Zucker nehmen.
  3. Die Gläser müssen hell stehen, aber nicht in der direkten Sonne, sonst fangen sie an zu gären.  
  4. Größe meiner Gläser: 400 ml. 

Amarenakirschen selbstgemacht - Mein Tipp:

Natürlich konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und ich habe ein Schüssken Amaretto in ein Glas geschüttet, zwecks späterem Geschmacksvergleich. Vergleich muss sein. Wenn ihr diesen Tipp befolgt, dann lasst mich wissen, was euch besser geschmeckt hat. Und ob es überhaupt geschmeckt hat.

Ich noch mal: Mit Amaretto hat's auch nicht geschmeckt


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