Brötchen mit Schaumkuss

 

Brötchen mit Schaumkuss. Wer kennt es? Heißt hierzulande jetzt Matschbrötchen.
Ich habe diese Brötchen geliebt und diese Liebe währet ewiglich. Manchmal überkommt mich heute noch dieser Gedanke. Dann kreist er und kreist und kreist. Ich höre diese leise Stimme, die immer lauter wird: Matschbrötchen! Matschbrötchen! Wo kommt sie nur immer her, so plötzlich. Aus dem Nichts heraus. Egal, es gibt sowieso kein Entrinnen. Also flitze ich in die Bäckerei und hole zwei Schaumküsse und zwei Brötchen. Auf einem Bein kann man nicht stehen, es müssen immer zwei sein. Immer! Die matsche ich mir zwischen zwei Brötchenhälften. Das muss die Verkäuferin nicht für mich machen, das mache ich GERNE selber. 

Platsch. Matsch. Und dann reingebissen. Es muss an den Seiten rauslaufen beim reinbeißen, sonst zählt das nicht. Der Matsch darf auch ruhig am Kinn kleben. Von den verklebten Fingern ganz zu schweigen. Herrlich! Aber gegessen wird nur zu Hause. 

Herrlich, oder? Wie heißen diese Brötchen bei euch? Dass sie mal Negerküsse hießen und man das nicht mehr sagen darf, ist klar. Wie unschuldig ich mir damals immer Negerkussbrötchen beim Bäcker gekauft habe, kann man sich gar nicht vorstellen. Es war einfach nur eine leckere Süßigkeit und willkommene Abwechslung von Mutters Leberwurstbütterchen. Schön dick Leberwurst drauf, denn sie hat es gut gemeint. Wohl denn: das Matschbrötchen ist und bleibt mein liebstes Leckerli und mit eine meine liebsten Kindheitserinnerungen, was Essen angeht. Außer Kalte Schnauze. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde mir die Entscheidung sehr schwer fallen.

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