Ajvar hausgemacht, ohne Geschmacksverstärker, ohne Zusatzstoffe, vegetarisch und vegan

 

Wenn ihr euch im Balkanrestaurant etwas bestellt, kommt i.d.R. immer Ajvar mit auf den Teller. 

Ajvar, ich wusste gar nicht, dass man das selbst machen kann. Heute verrate ich euch, wie ihr dieses köstliche Paprika-Auberginen-Mus auch ganz einfach selbst herstellen könnt. Ohne Geschmacksverstärker, ohne Zusatzstoffe, ohne Piff und Paff, mit nur frischesten Zutaten vom Markt. Der Geschmack ist unvergleichlich, das verspreche ich euch. Die Zubereitung erfolgt im Backofen, es schnörgelt 2 Stunden vor sich hin. Darf auch länger, je nachdem, wie ihr die Konsistenz haben möchtet. Ich mag es gerne nicht zu flüssig.  Wie gut, dass ich das Rezept entdeckte bei Slava. Dort wurde das Rezept im weltweiten Web zur Verfügung gestellt. Da ich es von der Seite habe, will ich mich nicht damit rühmen. Es ist ein Rezept von ihrer Mutter, ein wahrhaftes Rezept nach alter Familientradition. Nach deren Rezept bereite ich auch Cevapcici, altes Familienrezept die Cevapcici zu. Ebenfalls ohne Schnicki-Schnacki, demnächst hier auf dieser Seite. Einmal mehr bewahrheitet sich für mich: Die Rezepte von Mama oder Oma sind die besten Rezepte. 

Kommen wir zurück zum Ajvar. Hier das Rezept für euch. Sehr einfach in der Zubereitung mit maximalem Geschmack. Ihr braucht trotz viel Geschmack nur wenig Zutaten. Als da wären:

• 8 rote Paprikaschoten
• 5 Knoblauchzehen, oder mehr. Wie man mag.
• 1 Chilischote, mit Kerne
• 2 Auberginen
• Wasser
• Öl und Essig
• sowie Gewürze

So geht's:

Vorabinfo: Backofen wird vorgeheizt. 220 Grad Ober-Unterhitze. 

• Aubergine schälen.
• Paprikaschoten entkernen.
• Beides in grobe Stücke schneiden.
• Chili-Schote kleinschneiden, mit Kernen (wenn man es schärfer haben möchte, nur zu)
• In einen Topf geben. Ca. 8 cm Höhe. Hinzu kommt:
• 100 ml Wasser
• 200 ml Öl
• 300 ml Essig (ich nehme immer Apfel-Essig)
• 1 TL Salz
• 2 TL Zucker
• Prise Pfeffer
• Aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen.
• Von der Flüssigkeit 500 ml abnehmen.
• Alles nun fein pürieren.  
• Zum Schluss noch ein bisschen Öl drüber träufeln und ab in den Backofen.
• Nochmal kurz abschmecken. Uuuiii, schmeckt nicht, sage ich euch jetzt schon. Das wird aber!  
• Ab in den vorgeheizten Backofen.  
• 2 1/2 Stunden.
• Ohne Deckel.
• Zwischendurch umrühren.

Ich hätte nie gedacht, dass Ajvar so unkompliziert herzustellen ist. So kann man sich vertun. 

Konsistenz vom Ajvar nach 2 Std. im Backofen. So sollte sie im besten Fall aussehen. 

Was kann man mit Ajvar noch machen?

• Gerne esse ich es auf einem Bütterchen. Ganz stilecht "verdeutscht".
• Mit Parmesankäse, Pinienkernen und Olivenöl vermengt, hat man ein köstliches Pesto. 
• Mit Frischkäse vermengt wird es zu einer sehr leckeren Soße zu Spagetti (Frischkäse-Ajvar einfach nur den Nudeln untermengen). 
• Zu Cevapcici ist es auch außerordentlich lecker. 
• Oder zu  Ražnjići passt es natürlich super. 

Was soll das sein? Ražnjići? Das ist vom serbokroatischen abgeleitet und bedeutet so viel wie "vom Rost/vom Grill". Und das wiederum sind Spieße vom Rost, so kenne ich es auch aus meiner Kindheit. Meine Mutter arbeitete damals viele Jahre in einem jugoslawischen Restaurant. Wir Kinder durften dort oft essen oder meine Mutter durfte aus dem Restaurant etwas für uns Kinder mit nach Hause nehmen. Herr Sobotovic, so hieß ihr Chef, war ausnehmend nett. Ich erinnere mich sehr gerne an ihn. 

Neben Cevapcici oder Ražnjići aßen wir Kinder auch gerne Plescavica, Hackfleisch gefüllt mit Käse und Schinken. Zu unseren Lieblingsgerichten aßen wir natürlich immer Ajvar. Wenn Herr Sobotovic von meinem selbstgemachten Ajvar probieren könnte, er wäre stolz auf mich. Von den Cevapcici will ich erst gar nicht reden, sie schmecken wie damals, in seinem Restaurant.