Vanillezucker Preisvergleich

Feiner puderiger Vanillezucker, so einfach selbst herzustellen. Wenn man sich an den Geschmack gewöhnt hat, weil man seit seiner Kindheit nur den künstlichen Vanillegeschmack kennt, ist das der beste Vanillezucker, den man sich vorstellen kann. Nachstehend das Rezept und ein paar Ausführungen zum Vanillinzucker und Vanillezucker. Was ist der geschmackliche Unterschied und was der preisliche? 


Rezept: Selbstgemachter Vanillezucker

aus ganzen Vanilleschoten


Ihr benötigt zunächst eine leistungsstarke Küchenmaschine (ich: Pott) und folgende Zutaten:

200 g Zucker  

6 Vanillestangen in Stücken (mit der Schere in Stücke schneiden) = 18 g.

+ 100 g extra Zucker.


So geht's:

200 g Zucker und zerkleinerte Vanillestange in den Pott geben.

15 Sek. höchste Stufe volle Lotte zerkleinern. Stufe 10.

100 g Zucker dazugeben.

15 Sekunden Stufe 2 unterrühren (+ / ./.), behaltet Sichtkontakt.

Fertig. 

Nun habt ihr 318 g feinsten Vanillezucker, ohne künstliche Aromastoffe, ohne Rieselhilfen. 

Verwendung

Statt 1 Tütchen Vanillinzucker empfehle ich euch 1 Teelöffel Vanillezucker. Teelöffel sind nicht genormt, meiner hat leicht gehäuft 5 g. Diese 5 g ergeben roundabout 64 TL feinsten selbstgemachten Vanillezucker.  


Vanillin-Zucker Preis (Stand: August 2023):

80 g Vanillezucker ein Päckchen für 0,75 EUR. 

Doch wo steht auf dem Tütchen "Vanillezucker"? Nirgends. Kommt davon, wenn man flüchtig liest, so wie ich. Oder man hat sich schon an den Begriff gewöhnt. Vanillin wird aus dem Aroma der Vanille hergestellt, kann aber auch genauso gut künstlich hergestellt sein oder aus anderen natürlichen Quellen stammen. Anderen? Klingt nicht so gut. Natürlich? Klingt gut. Die natürliche Quelle für Vanillinzucker muss jedoch nicht unbedingt ein Lebensmittel sein. Das klingt gruselig. Ich habe daher versucht, mich in das Thema einzulesen und möchte hier mit meinen Worten wiedergeben, was ich in Erfahrung gebracht habe. Vanillin ist der Hauptbestandteil von Vanilleextrakt und wird, wie schon erwähnt, aus Vanilleschoten gewonnen. Eine weitere natürliche und kostengünstigere Quelle zur Herstellung von Vanillin ist Ferulasäure, die in verschiedenen Pflanzen vorkommt, z.B. in Dill oder auch in Reis oder Gräsern. Meistens wird Reiskleie verwendet. Sie wird mit Schimmelpilzen und Bakterien versetzt, welche die Ferulasäure in Vanillin umwandeln. Erst Ende der 90-er Jahre wurde Vanillin erstmals biotechnologisch hergestellt. Die Lobby der Aromenindustrie sorgte dafür, dass auch dieses künstlich hergestellte Vanillin als natürlich bezeichnet werden durfte, weil es aus Rohstoffen natürlichen Inhalts hergestellt wurde. 

Augen auf beim Vanillezuckerkauf. Vanille-Aroma wird wie folgt auf den Verpackungen deklariert:

  • Natürliches Vanillearoma: besteht zu 95 % aus Vanilleschoten.
  • Natürliches Aroma: biotechnologisch hergestelltes Vanillin.
  • Aroma oder Vanille-Aroma: synthetisch hergestellt.
Quelle: Zentrum der Gesundheit. 

Wenn es sich bei Vanillezucker um Zucker mit echter Vanille handelt, dann lässt uns das der Verkäufer wissen, darauf können wir uns ganz gewiss verlassen. Die Tütchen, die ich immer gekauft haben sind, das weiß ich jetzt, künstlich hergestellt. 

Seit ich mich intensiv mit meiner Küchenmaschine beschäftige, die ich liebevoll "Pott" nenne, fing ich an, umzudenken. Eines der ersten Dinge, die ich selbstgemacht habe, war Vanillezucker. Hergestellt aus ganzen puren Vanilleschoten. Mit dem vollen natürlichen Aroma, mit dem kompletten Mark der Vanille.

Vor dem neu gewonnenen puren Geschmack stand jedoch erst einmal die Enttäuschung. Ich dachte: so schmeckt Vanillezucker? Echt jetzt? Kein Wunder, von Kindheit an kannte ich nichts anderes als die Tütchen Vanillin. Hat mir nicht geschadet, aber wenn man es eines Tages besser weiß, dann kann man es auch besser machen.  Ich gebe mir große Mühe, das zu tun, doch zu 100 % kann (und will) ich nicht alles umsetzen. Das hält jeder so, wie er mag.  

Nun zum Thema Kostenvergleich: Vanillinzucker vs. echter Vanillezucker. Gewinner ist Vanillinzucker. In den sauren Apfel des echten Vanillezuckers, muss man preislich beißen. 

Vanilleschoten sind außerdem extrem teuer geworden, was der schlechten Ernte geschuldet ist. Ich habe in mein altes Haushaltsbuch geschaut. Für jeweils dieselbe Menge Vanilleschoten, jede Schote 20 cm Länge, habe ich bezahlt:

50 g 7,95 Euro 2013 

50 g 7,95 Euro 2016

50 g 49,90 Euro 2020

50 g 49,90 Euro 2023

Mittlerweile finden sich keine Berichte mehr über aktuelle schlechte Ernte, nur noch über gestiegene Personal- und Energiekosten. All das muss man bei dem Preis berücksichtigen. Billig will ich, das geht nicht. Gute Ware und gute Qualität hat seinen Preis. Ob es unbedingt 49,90 Euro sein müssen, kann ich nicht beurteilen. Wiederum sind 50 g für den Preis sehr viel! 1 Vanilleschote wiegt im Schnitt zwischen 2 g und 3 g. Man muss nur den Stift zücken und rechnen, dann schauen, ob einem das Geld für die Sache wert ist. Bei meinem Händler zahle ich für je 10 Stck. Vanilleschoten 12,95 Euro. 1 Schote wiegt 3 g. Qualität B-Ware, für Vanillezucker immer noch spitzenmäßig.  

Folgendes habe ich gegengerechnet:

  • 320 g Vanillinzucker: 3,00 Euro.
  • 318 g selbstgemacht: 8,19 Euro.

Bei der Gelegenheit habe ich festgestellt, dass Zucker im Preis auch stark angezogen hat. 

Hier nochmal ein Blick auf die Konsistenz, ich hoffe, ihr könnt sie gut erkennen:


Vielleicht interessiert euch auch das Rezept: selbstgemachte Vanillepaste. Mit einem Vergleichsfoto von gekaufter Vanillepaste und eine selbstgemachte Paste. Lasst euch überraschen.

Gutes Gelingen!



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