Samstag, 18. Februar 2023

Ravioli mit Spinatfüllung und Walnüssen

Jumbo Ravioli mit Spinat und Walmüssen

Selbstgemachter Nudelteig schmeckt immer noch am besten. Industriell hergestellte Nudeln schmecken mir auch, ich verwende sie sogar überwiegend. Es muss allerdings eine bestimmte Sorte sein, da bin ich eigen. Mein Mann hat mir schon mal eine günstige Sorte untergejubelt. Ha, nicht mit mir! Ich hab's sofort gemerkt. Also nichts mit Einbildung und so. Nun habe ich mich also an Ravioli herangewagt. Stellt euch nicht so kleine Dinger vor, denn wer hat gesagt, dass Ravioli klein sein müssen?

Ravioli mit Spinatfüllung

Nudel-Teig: 

  • 300 g Mehl 
  • 3 Eier
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Prise 
  • Salz

Ravioli-Füllung:

  • 500 g TK Blattspinat
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Öl
  • 200 g gekochte Kartoffeln
  • 20 g Butter
  • Pfeffer, Salz, Muskat

Topping:

  • 70 g Butter
  • 50 g kleingehackte Walnüsse

Widmen wir uns zuerst dem Nudel-Teig: 

  1. Mehl in die Küchenmaschine geben. Das Mehl von der Mitte her ein wenig auseinander drücken, so dass eine Mulde entsteht. 
  2. Eier und Salz hinein geben. 
  3. Mit dem Knethaken der Maschine so lange bearbeiten, bis ein krümeliger Teig entstanden ist. Dann raus nehmen und mit den Händen weiter bearbeiten. So lange, bis ein elastischer Teig entstanden ist. Das dauert ein bisschen. Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und für mindestens 1 Std. im Kühlschrank ruhen lassen. 
Selbstgemachte Ravioli, einfaches Rezept

Ravioli-Füllung:

  1. Zwiebel schälen. In kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen, grob hacken. 
  2. Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in Salzwasser weich kochen. Aus den gekochten Kartoffeln mit Butter ein Püree herstellen. 
  3. Die Hälfte!! der Zwiebeln und dem gehackten Knoblauch in Öl etwas anschwitzen. Gefrorenen Spinat zugeben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis der Spinat gar ist. Mit Pfeffer, Salz und Muskat abschmecken und mit dem Pürierstab bearbeiten, bis eine feinere Struktur entstanden ist. Nicht komplett pürieren, denn man soll noch den Spinat erkennen.  
  4. Kartoffelpüree unterrühren und alles abkühlen lassen.
  5. Aus dem Teig dann die XXL Ravioli herstellen. Das habe ich nach Gefühl gemacht, daher hatte ich ungleichmäßige Größen der Nudelplatten.  
  6. Je 1 Nudelplatte mit Belag belegen und eine andere drüber klappen. Die Seiten habe ich mit Eiweiß bestrichen, damit sie besser halten. Die Ränder habe ich noch mit einer Gabel bearbeitet und ein Muster reingedrückt. 
  7. Ravioli im Salzwasser kochen. Nicht alle auf einmal. Müsst ihr mal schauen, wie groß euer Topf ist. Ich hatte immer 2 Stück. 2-3 Minuten leicht köcheln lassen. Sie sind fertig, wenn sie oben schwimmen. 

Topping: Walnüsse mit Butter

  1. Butter in einer Pfanne erhitzen und die andere Hälfte Zwiebeln anschmoren. Gehackte Nüsse hinzu und bei mittlerer Hitze bräunen. Das geht ganz schnell. Aufpassen. Mir sind sie ein wenig zu dunkel geraten.
  2. Die großen Ravioli auf einen Teller geben, Walnuss-Butter drauf und endlich essen. Die Zubereitung dauert alles in allem ja doch ein bisschen länger. Am besten nicht mit dem Kochen beginnen, wenn man hungrig ist.

Die Menge sollte als Vorspeise für 6 Personen reichen. 

Wir, 2 Personen, haben die Ravioli als Hauptspeise gegessen und fast alles aufgefuttert. Ehrlich gesagt käme ich gar nicht auf die Idee, die Ravioli als Vorspeise zu servieren, für mich ist das ein Hauptgericht. Obwohl ich es in Italien anders erlebt habe. Da gab es sogar Lasagne oder Spaghetti Bolognese als Vorspeise. DAS war ein Urlaub, was haben wir geschlemmt.  

Jedenfalls, mein Fazit: War lecker. Spinat-Kartoffel-Füllung war zu viel. Die Hälfte hätte gereicht. Vielleicht war ich auch nicht mutig genug und hätte mehr Füllung reingeben sollen. 

Und jetzt noch ein bisschen klugscheißern 😂Immerhin am Ende des Rezept's, so dass ihr euch nicht durch endlosen Text scrollen müsst, bis ihr endlich zum heißersehnten Rezept gelangt.

Ravioli = Mehrzahl. Raviolo = Einzahl. Gut zu wissen, wer weiß, wann man das mal braucht. Dass Ravioli zur Nudelspezialität der italienischen Küche gehört, darüber sind wir uns einig. Man kann Ravioli unterschiedlich formen, Kreise, Dreiecke (echt jetzt? Dreiecke?) oder halt eckig mit der typischen Zackenform. Ich kenne aus meiner Sturm- und Drangzeit nur die eckigen Ravioli. Vorzugsweise aus der Dose. Die musste herhalten, wenn ich morgens nach 6 Stunden Disco-Tanz-Turnier nach Hause kam. Sofern ich nicht an unserer Lieblings-Pommesbude ein Pommes-Brötchen in mich hineingeschlungen hatte oder in der seinerzeit berühmt berüchtigten Pizzeria am Hagener Hauptbahnhof leicht angeschickert eine Pizza Margherita bestellte. Beim Besuch dieser Pizzeria war es sowieso besser, wenn man nicht mehr ganz nüchtern war. Kam beides nicht infrage, meistens mangels Geld, kramte ich zu Hause eine Dose Ravioli aus dem Regal und machte mich drüber her. Hatte ich keinen Dosenravioli-Vorrat mehr, dann habe ich wenigstens ein paar Eier in die Pfanne gehauen. Wir kennen sie alle, diese Zeit, oder? Wenn nicht, dann habt ihr was verpasst.

Zurück zum unnützen Wissen (aber wer weiß): Ravioli werden gemeinhin gefüllt mit Fleisch oder auch vegetarisch mit Frischkäse oder Gemüse ist eine willkommene Füllung. Wie auch Kalbfleisch, Schweinebrust, Kalbshirn oder Kalbsbries. Kalbshirn oder Kalbsbries? Danke! Ich bin schon satt. Fleischlose Füllungen mag ich persönlich sowieso am liebsten.

Wie genau funktioniert das mit der Füllung, wie pappt man die Füllung in die Ravioli? Eine Hälfte des Teiges wird mit einem Klecks Füllung versehen. Zwischenräume mit Wasser oder Eiweiß bestreichen und zusammenkleben. Dann die zweite Hälfte des Teigs d'rüberklappen. In den Zwischenräumen zusammendrücken und die Ravioli voneinander trennen. Das könnt ihr mit einem Ravioli-Rädchen machen oder mit einer Teigkarte trennen und mit der Gabel das bekannte Muster eindrücken. Ich hatte auch mal ein Ravioli-Brett. Damit bin ich nicht zurecht gekommen.  

Außer Ravioli gibt es mehrerlei gefüllte Nudeln, als da wären Tortellini oder Cappelletti. Cappelleti habe ich noch nie zubereitet. Tortellini kaufe ich immer Convinience, ich kriege die nicht richtig geformt. Bei mir sehen selbstgemachte Tortellini aus wie kleine Trümmerhaufen. Was gibt's sonst noch für Arte von gefüllten Nudeln? Maultaschen gibt's in der schwäbischen Region, dann haben wir noch die österreichischen Schlickkrapfen (ich hab'n Schlick der Schlick hat mich), auch Schlutzkrapfen genannt und Pelmeni oder Piroggi. Eine habe ich noch: die finnische Variante. Sie heißen Karjalanpiirakka. Auf "gut Deutsch" Karelische Piroggen. Diese werden traditionell mit herzhaftem Milchreis gefüllt, dazu gibt's eine Eierbutter. Herzhaft bedeutet nicht mit Zucker gekocht, sondern mit Salz. Dazu wird die Eierbutter gereicht die simpel hergestellt wird, indem man gekochte Eier mit Butter vermengt. Kannte ich bis Dato überhaupt  nicht, diese Variante. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Karjalanpiirakka nicht nachkochen werde. Die Piroggi, wie auf nachstehendem Bild so lecker anzusehen, mit in Butter gebratenen Schinkenwürfeln, das wäre was, die mache ich mal.  

Piroggi
Foto: Pixabay. Piroggi. Da hätte ich jetzt Lust drauf!

Last but not least dürfen Wan Tans nicht vergessen werden. Von der Teigrezeptur her sind alle "Ravioli" unterschiedlich, besonders die Wan Tans, alles saulecker. Bei der Herstellung von Ravioli bin ich jedenfalls an meine Grenzen gekommen und werde leider das eine oder andere erwähnte Nudeltaschen-Rezept, will ich es mal so benennen, niemals zubereiten. Zwar komme ich beim Kochen gut 'runter, bei so einer Friemel-Arbeit würde ich aber schnell wieder raufkommen, das ist nichts für Mrs. Ungeduld. 

Aus gegebenem Anlass: wer Tippfehler findet, darf sie behalten. 

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