Croissants, homemade

Frisch gebacken am Sonntagmorgen: Croissants.
Meine selbstgebackenen Croissants

Was verbinden die Menschen mit Frankreich? Oh, mon amour 😍 le savoir vivre. Das ist zumindest das, woran ich zuerst denke. Die Liebe und zu wissen, wie man lebt, wie man es sich gut gehen lässt. Dann folgen direkt die Lebensmittel:  

Rotwein.

Käse

Baguette
Den Eiffelturm nicht zu vergessen. 

Verliebte in Paris
Verliebte in Paris.

BTW, ist Rotwein ein Lebensmittel? Ach, ich sage einfach mal: oui, oui. Baguette kann ich mittlerweile selber backen, obwohl ich nicht so eine "Backtante" bin. Rotwein und Käse wird nach wie vor gekauft, logisch. Bin schließlich weder Winzer noch Bauer. Und Croissants? Die mache ich jetzt auch selber. Frisch aus Sylvias Backstube habe ich natürlich das Rezept für euch. Ist schließlich der Grund für den Blog, dass ich Rezepte hier lasse. Na, ja - und ein bisschen Gedöhneke und Vertelleken. Gefunden habe ich das einfache Croissant-Rezept auf der Seite "Französisch Kochen", bei der bezaubernden Amelie. Sie hat probiert und probiert und probiert, bis sie das optimale Rezept für Croissants entwickelt hatte. Bei manchen Rezepten bin ich mittlerweile mutig geworden und ändere, was mir nicht behagt oder wo ich meine, das fehlt etwas und es könnte noch etwas dazu. Beim Backen halte ich mich ganz ganz strikt an die Anweisungen. Da wird nicht experimentiert. Niemals! Experimentiert habe ich natürlich trotzdem, indem ich einmal "ganz  normal" gebacken habe und einmal verblieb der Teig über Nacht im Kühlschrank. Hat super funktioniert! 

Am Ende des Rezepts für die Croissants homemade stelle ich euch ein paar Fotos von den Zubereitungsschritten zur Verfügung. Sorry, die Fotos sind etwas zu dunkel geraten, da mein Licht in der Küche an einem trüben grauen Winternachmittag nicht mehr so gut war. Das Eingangsfoto hatte ich erst am nächsten Tag nach dem Backen mit dem Handy gemacht, im Schlafzimmer, dem hellsten Raum in unserer Wohnung. 

Super Sache, wie bereits erwähnt: ihr könnt den Teig bis zur letzten Tour fertigmachen und den Croissant-Teig über Nacht gut eingepackt im Kühlschrank lassen. Warum gut eingepackt: damit der Croissant-Teig nicht austrocknet. Am nächsten Morgen (ich: am Sonntagmorgen) den Teig aus dem Kühlschrank holen. Raumtemperatur annehmen lassen. Ausrollen. Dann weiter, wie im Rezept (siehe auch Zubereitungsschritte). 


Croissants


Zutaten und Rezept für 6-7 dicke Dinger: 

  • 500 g Mehl 405-er Weizenmehl oder: Französisches Mehl T 65 (ich: T65)
  • 50 g Zucker
  • 1/2 Würfel Hefe
  • 1 TL Salz
  • 250 g Butter (Achtung: keine streichzarte! Keine Butter mit gesundem Rapsöl oder Olivenöl verfeinert! Keine Halbfettbutter! Keine Süßrahmbutter! Diese Sorten können beim Backen auslaufen. Nehmt ganz einfache knallharte "gute Butter". Meine Sorte war gut und günstig. 
  • 320 ml lauwarmes Wasser 

Und so gehts - viel Text, aber wirklich einfach! Lasst euch durch die vielen Arbeitsschritte nicht irritieren, manche sind doppelt erwähnt und ihr wisst, ich beschreibe immer sehr detailliert:

  1. Hefe zerkrümeln, im lauwarmen Wasser rührend auflösen. 
  2. Mehl mit Zucker und Salz in einer Schüssel vermengen.
  3. Hefewasser zum Mehl schütten und verrühren.
  4. Wenn sich alles vermengt hat, auf der Arbeitsplatte mit den Händen weiterarbeiten und kurz durchkneten. Der Teig ist etwas kleberig. Bemehlte Hände helfen beim Kneten. 
  5. Teig zurück in die Schüssel geben. Mit Mehl bestäuben und 30 Minuten abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen. 
  6. Derweil 250 g Butter aus dem Kühlschrank auf ein großes Stück Backpapier legen. Das Backpapier um die Butter herum zu einem Quadrat formen. Butter in dem Backpapierquadrat ausrollen. Das ist schwer. Ohne starke helfende Hände hätte ich es nicht geschafft. Danke, bester Ehemann von allen 😍
  7. Das Butterpaket 20 Minuten in den Kühlschrank stellen und gleichzeitig mit dem Teig herausnehmen.
  8. Backpapier von der Butter entfernen. 
  9. Arbeitsfläche großzügig mit Mehl bestreuen und ggfs. immer wieder Mehl nachgeben. 
  10. Den Teig aus dem Kühlschrank mit Mehl bestäuben, zu einem langen Rechteck ausrollen.
  11. Überschüssiges Mehl entfernen. Nehmt am besten eine Bürste oder so eine Art "Feger". Nur wegpusten oder mit dem Tuch entfernen, hilft nicht. Wir wollen keine mehligen Stellen im Croissant.
  12. Auf einer ausgerollten Hälfte die Butterplatte platzieren und die andere Hälfte darüber klappen. Der Teig muss natürlich so lang ausgerollt werden, dass sich die Hälfte problemlos über die Butter klappen lässt.
  13. Dann mit dem Teig eine Vierteldrehung machen und wieder zu einem langen Rechteck ausrollen. Damit fangen wir praktisch an mit der 1. Tour. Ist der Teig länglich ausgerollt, klappen wir die obere Hälfte zur Mitte. Die untere Hälft über die obere Hälfte legen.  
  14. Überschüssiges Mehl wegfegen.
  15. Dann markiert ihr eine Ecke mit einem Punkt, indem ihr einen Finger in den Teig drückt. Das erinnert euch daran, dass ihr die 1. Tour gemacht habt und ihr markiert euch damit die Position. Beim nächsten Mal ausrollen müsst ihr wieder eine Vierteldrehung machen. Ohne Punkt wisst ihr nicht, wie ihr drehen müsst. Oder ihr merkt euch das auf andere Weise, das mit dem Punkt finde ich eine sehr gute Idee, die ich von Amelie übernommen habe. 
  16. Tipp: den Teig nicht komplett von unten nach oben rollen in einer Strecke rollen, sondern erst eine Hälfte, dann die andere Hälfte. Ich habe gelesen, dass sich die Butter bei dem Verfahren besser einarbeitet. Klingt einleuchtend, also mache ich das auch so. 
  17. Nach der 1. Tour den Teig in Backpapier einwickeln. Für ca. 30 bis 40 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Tipp: beim 2. Mal Croissants backen habe ich den Teig 20 Minuten in die TK gelegt. Das spart euch ein bisschen Zeit. Ist nicht die Welt, aber dies als Tipp für die Ungeduldigen unter euch.
  18. Ab der 2. Tour mache ich die „doppelte Tour“. Mit dem Teig eine Vierteldrehung machen. Ausrollen. Die obere ausgerollte Hälfte zur Mitte legen. Die untere Hälfte auch zur Mitte, sodass sich beide Teighälften am Rand berühren. 
  19. Und dann die untere Hälfte über die obere klappen. 
  20. Nun 2 Punkte machen, in Backpapier einwickeln. Im Kühlschrank 30-40 Minuten ruhen lassen.
  21. So verfahrt ihr bis zur 4. Tour. Punkte machen, die Arbeitsfläche immer mit ausreichend Mehl bedecken, ausrollen. Überschüssiges Mehl entfernen. 
  22. Teig nach der Ruhezeit der 4. Tour wieder länglich ausrollen und Dreiecke abschneiden.
  23. Diese Dreiecke von der breiten Seite her aufrollen. Alle fertig gedrehten Croissants auf’s Backblech geben, mit Backpapier. Legt ein feuchtes Tuch drüber und lasst die Croissants eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur ruhen.
  24. Nach der Ruhezeit werden die Croissants mit einer Mischung aus 1 Eigelb und Dosenmilch bestrichen. Menge Dosenmilch pi mal Daumen.
  25. Dann endlich backen im vorgeheizten Backofen, Umluft, 190 Grad, ca. 20 Minuten. Behaltet die Croissants beim Backen im Auge. 
Croissants einfrieren und irgendwann aufbacken: ja. Geht. Habe ich aber noch nicht gemacht.
Croissant-Teig einfrieren: ja, geht. Habe ich auch noch nicht gemacht, würde ich auch nicht tun. 

Wer Erfahrungen damit gemacht hat, mit aufbacken und/oder Teig einfrieren, kann mir gerne berichten. 

Hier die Arbeitsschritte zur Ansicht:
Croissants Zubereitungsschritte
Mehl mit Zucker und Salz vermengen.

Croissants Zubereitungsschritte
Hefe im lauwarmen Wasser auflösen.

Hefewasser zum Mehl geben.

Vermengen. Nach dem groben Vermengen mit den Händen weiterkneten. 

Teig nach 1/2 Stunden Ruhezeit im Kühlschrank.
Croissants Zubereitungsschritte
Butter Vorbereitung. Einpacken in Backpapier,
zu einem Viereck formen, ausrollen.



Butterplatte für Croissants fertig. 
Test: Ist der Teig lang genug ausgerollt? Nein.

Croissants Zubereitungsschritte
Weiter ausrollen, damit der Teig für die Butterplatte passt.
Teig vom Mehl befreien,

Passt.

Hat keiner gesagt, dass es schön aussehen soll. Obere Hälfte d'rüberklappen.
Eine Vierteldrehung machen und wieder zu einem langen Rechteck ausrollen. Das ist unsere 1. Tour. Ist der Teig länglich ausgerollt, klappen wir die obere Hälfte wieder zur Mitte. Die untere Hälfte wieder darüberlegen. Oder umgekehrt ;-)

So sieht das dann aus und ihr macht euren ersten Punkt. 

Teig aus dem Kühlschrank holen. Viertel-Drehung nicht vergessen. Ausrollen.

Obere Hälfte zur Hälfte umklappen. Mehl entfernen.

Untere Hälfte vollständig drüberlegen. Mehl entfernen.

So weiterarbeiten bis zur 4. Tour.

Croissants Zubereitungsschritte
Teigstücke kennzeichnen und ausschneiden.

Croissants Zubereitungsschritte
Mit einem feuchten Tuch abdecken. 30 Minuten gehen lassen. 

Nach der Gehzeit mit Eigelb-Milch bestreichen und backen.
Ich hatte aus der Menge 6 dicke Croissants gemacht und 2 kleine.


Innenleben.  Ich weiß,  das geht besser. Aber für das 1. Mal bin ich sehr zufrieden.

Schönes dickes Croissant

Frisch gebackene Croissants am Sonntagmorgen. Herrlich!

Croissant-Teig über Nacht

Wo kommen sie eigentlich her, die Croissants? Ah ja, Frankreich natürlich! Aber wie kamen sie dahin? Gab es sie schon immer in Frankreich und fanden ihren Weg in die Welt oder war es umgekehrt? Ach, die Legenden. Hier ist eine davon:

Nach der Belagerung Wiens im Jahre 1683 sollen sie erfunden worden sein, die Croissants. Als die Türken damit begannen, unter der Stadtmauer einen Tunnel zu graben, blieb das den Wiener Bäckern nicht verborgen. Bäcker waren schon immer früh auf den Beinen, also schlugen sie Alarm. Zur anschließenden Siegesfeier wurde das Gebäck erfunden, welches die Form eines türkischen Halbmondes hatte. Das hätte man aber auch einfacher haben können, in Form von einem simplen "Hörnchen", warum mehreren Lagen und die damit verbundene Arbeit? 

Gleiche Geschichte findet sich wieder in Budapest, das war 1686, als durch die kaiserlichen Truppen die Stadt Buda zurückerobert wurde, die von den Türken besetzt war. Hhm?! Und zack: ein Gebäck kreiert. Marie-Antoinette, Ehefrau Ludwigs XVI. und Tochter von Kaiserin Maria Theresia von Österreich, spielt auch eine Rolle in der Croissant-Geschichte. Die österreichischen Hörnchen wurden in Frankreich nach der Sichelform des zunehmenden Mondes einfach umbenannt (Croissant de lune). Das erscheint mir einleuchtend. Ein in der Form gebackenes Gebäck gab es auch schon um 1000 nach Chr. Gebacken von Mönchen, die die Form den Ziegenhörnern abgeguckt haben, daher der Ausdruck Hörnchen. Das macht für mich auch Sinn.

Nachdem mir der Kopf schwirrt von so viel Input (kommt davon, wenn man so interessiert ist), habe ich beschlossen: mir ist es egal "wo die wech sind", wie wir im Ruhrgebiet sagen. Ich liebe Croissants, kann sie jetzt selber backen und bin happy.

Selbst mein bester Ehemann von allen, den ich last but not least noch einmal erwähnen muss: er biss rein in ein Croissant und sagte: Hhhhmmmmm..... genial. 

Rotwein, Käse und Baguette: Besten Dank an Pixabay. 

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