Donnerstag, 16. Februar 2023

Köttbullar, so einfach geht das

Schwedische Köttbular Rezept ganz einfach

Piffi Allkrydda heißt ein Gewürz, ohne das man in Schweden angeblich nicht auskommt, wenn man Köttbullar zubereiten will. Irgendwann hat es doch mal jemanden gegeben, der sich das Original-Köttbullar-Rezept ausgedacht hat und dabei nicht auf Fertiggewürzmischung zurückgegriffen hat? Natürlich gibt es dazu wieder die unterschiedlichen "Wer-hats-erfunden-Geschichten". Am glaubwürdigsten finde ich die Zuweisung des Rezepts an Anna Christina Warg. Das erste Mal erscheint der Ausdruck köttbulle in ihrem Kochbuch aus dem Jahre 1755. Alle anderen Geschichten, um die sich Köttbullar ranken, sind mir wurscht. 

Wenn ich jetzt mit soundso vielen Lebensjahren, und es sind derer viele, das erste Mal Köttbullar zubereite, dann bestimmt nicht mit Fertigwürze. Weder mit Piffi Puffi noch mit Knurr oder was es sonst noch so gibt. Und es gibt vieles, ich war erstaunt. Wie also komme ich jetzt an den Originalgeschmack ohne Fix und ohne Tüte? Ganz ehrlich, den Originalgeschmack kenne ich gar nicht, außer den vom schwedischen Möbelhaus. Seit ich "damals" komische Sachen gehört habe, was die Fleischzusammensetzung der Köttbullar angeht, habe ich die nicht mehr gegessen (das Problem Fleischzusammensetzung gibt's nicht mehr). Mir kann sowieso keiner erzählen, die sind Original. Die sind höchstens Massen-Rezept-tauglich gemacht für massenhafte hungrige Mäuler. Dennoch sind sie Kult. Alle, die ich kenne, essen Köttbullar, wenn sie bei Ikea sind. Und ich? Ich kaufe jedes Mal Teelichter. 

Im Netz habe ich mir viele Rezepte angeschaut und bei meinen Recherchen die Krise gekriegt. Nicht ob der vielen Rezepte, sondern wegen der massiven Werbung. Bis man erst einmal zum Rezept gelangt, habe ich schon gefühlte 50 x die Werbung weggeklickt, die sich aber trotzdem auf wundersame Weise doch noch öffnet, am besten noch mit einem Video dazu. Und dann versuch mal, die fucking Werbefilme zu stoppen, derweil sich schon wieder das nächste Fenster öffnet. Solche Blogs gehen mir so dermaßen auf die Nerven, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Ich will das alles nicht. Ich will Rezepte, sonst nichts. Klar, ich schreibe hier auch so einiges, was manche für überflüssig halten. Das ist mir bewusst. Aber damit versuche ich zu unterhalten und nicht, um durch nervige Werbung Geld zu verdienen. Meine Intention ist, dass ich für meine Leserschaft da bin und nicht umgekehrt, dabei wird es auch bleiben. So, damit ist mein Fuck-Wort hier im Blog hoffentlich entschuldigt. Obwohl ich das Wort gar nicht schlimm finde und auch gerne verwende. Vor allen Dingen wenn mir ein Rezept nicht gelingt, wenn mir etwas unbeaufsichtigt überkocht, wenn mir etwas  anbrennt, wenn ich die Suppe versalze, wenn ich meinen kleinen Zeh am Türrahmen stoße. 

Gäääähn! Sylvia, genug gelabert! Hier das Rezept der Köttbullar, wie sie mir am besten schmecken.  

Köttbullar Rezept

Zutaten Bällchen

  • 500 g Hackfleisch halb und halb
  • 5 EL Semmelbrösel
  • 100 ml Milch
  • Pfeffer, Salz
  • 1 Ei
  • Prise Muskatnuss
  • Rosmarin, Thymian, Prise Chili
  • Majoran 
  • 1 glasig geschmorte Zwiebel, optional. 

  1. Hackfleisch in eine Schüssel geben.
  2. Parallel dazu in siner Schüssel Milch mit Semmelbrösel vermengen.
  3. Zum Hackfleisch geben:
  4. Semmelbrösel-Milch
  5. Optional die glasig geschmorte Zwiebel
  6. 1 Ei und die Gewürze
  7. Die Masse zu kleinen Bällchen formen.
  8. In einer Pfanne mit guter Butter :-) braten.
  9. Dabei die Bällchen immer wieder vorsichtig drehen und wenden, damit sie gleichmäßig braun werden.
  10. Wenn sie fertig gebraten sind, zur Seite stellen. Warmhalten.
Beilage zu den Bällchen: Preiselbeeren!

Köttbullar-Soße

  • 1 kleine Zwiebel
  • 250 g Champignons, in Scheiben geschnitten
  • 200 ml Rinderbrühe
  • 200 ml Sahne
  • 2 TL Sojasoße (gab's 1755 schon Sojasoße? Ja, holländische Händler brachten Sojasoße aus China mit, das war im 17. Jahrhundert)
  • 2 Prisen Piment
  • Pfeffer
  • Salz

  1.  Zwiebel kleinschneiden und in dem Köttbullar-Bratfett bei nicht zu hoher Hitze glasig dünsten.
  2. Restliche Zutaten dazu und ein bisschen köcheln lassen.
  3. Ich habe die Soße etwas angedickt. 
Püree

  • Kartoffeln, mehligkochend. Menge pi mal Daumen.
  • Warme Milch, pi mal Daumen
  • Butter dito
  • Prise Muskatnuss
  • Salz
  1. Kartoffeln schälen und kochen. Abgießen. 
  2. Milch erwärmen und ein bisschen Milch zu den Kartoffeln geben. 
  3. Kartoffeln zerstampfen bis keine Stückchen mehr zu sehen sind und dann schlückchenweise mehr Milch dazugeben, bis die Konsistenz stimmt. 
  4. Butter untermengen und mit Muskatnuss und Salz würzen. 
  5. Zum Schluss das Püree mit einem großen Schneebesen verrühren. Nicht zu heftig rühren, nicht zu lange, sonst wird es Kleister. Und schon gar nicht mit einem Stabmixer verrühren! Wenn ihr mehligkochende Kartoffeln verwendet, wird euer Püree schön fluffig.
Auf einem Teller nett anrichten UND die Preiselbeeren dazu nicht vergessen. Erst die Preiselbeeren machen dieses Gericht komplett und rund. Was habe ich als Kind Preiselbeeren gehasst. Das ist mit ein Grund, warum ich dieses Köttbullar-Rezept so viele Jahre vor mir hergeschoben habe. Wenn schon irgendetwas an einem Rezept dran ist, was ich nicht mag, dann kann man mich nicht dazu überreden. Da ich Preiselbeeren mittlerweile liebe, waren die Köttbullar jetzt reif. Und ich bin so happy 😍

Köttbullar, Rezept, einfach
Köttbullar, Kartoffelpüree, lecker Soße und Preiselbeeren.

Mögt ihr lieber Kartoffelstampf? Dafür empfehle ich euch festkochende Kartoffeln. So, ich hoffe euch schmecken die Köttbullar nach diesem Rezept!

PS: Abends bei Kunstlicht in der Küche werden Foodfotos nicht so toll. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen